In dieser Rubrik werden wir Ihnen Bücher vorstellen, die sich mit Moral beschäftigen. Das können entweder neuere Werke sein, aber auch Klassiker, oder zumindest Bücher, die Klassiker erklären. Weitere Bücher finden sich auf den jeweiligen Philosophenseiten!

Peter Singer:

Wie sollen wir leben? Ethik in einer egoistischen Zeit

dtv-Verlag

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Der australische Philosoph Peter Singer wirbt in seinem Buch für eine neue ethische Lebenseinstellung.

Ethisch heißt für Ihn, keine egoistische Lebensweise, sondern eine an der Allgemeinheit ausgerichtete Moral.

Das Buch ist ein gutes Einstiegswerk über die Moral, da es gut lesbar ist und auch viel über allgemeine Grundlagen der Moral enthält.

Michael Hauskeller

Versuch über die Grundlagen der Moral

C.H.Beck

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Kurzbeschreibung
Während es der traditionellen Moralphilosophie um die Bestimmung und Begründung des moralisch Richtigen zu tun ist, also um die Beantwortung der Frage, was wir tun sollen und warum wir es tun sollen, hat der vorliegende Versuch über die Grundlagen der Moral ein anderes Ziel. Ausgehend von den bestehenden moralischen Intuitionen wird untersucht, was genau es ist, das uns so denken, empfinden und handeln läßt, wie wir es tun oder doch zumindest zu tun wünschen, und warum es Menschen gibt, die unsere Haltung nicht teilen. Gefragt wird also danach, was uns dazu bewegt, bestimmte Zustände für besser als andere zu halten, Verhalten als richtig oder falsch zu bewerten und entsprechend dieser Wertung zu handeln. Leitend ist dabei die Überzeugung, daß Moral keine Frage rationaler Begründung ist, sondern der affektiven Anteilnahme am Leben anderer oder, was dasselbe ist, der Fähigkeit und Bereitschaft, die Ansprüche, die ihre Existenz an uns stellt, sowohl wahrzunehmen als auch handelnd darauf zu antworten. Die an einem solchen Verständnis von Moral orientierte Philosophie versteht sich nicht als Versuch der Legitimation konkreter Normen und Handlungsregeln, sondern als Explikation der moralischen Erfahrung.

Hans Jonas

Das Prinzip Verantwortung

Suhrkamp-Verlag

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Kleine Leseprobe und Kommentar von Ulf Hübler

Aus dem Vorwort:

„Der endgültig entfesselte Prometheus, dem die Wissenschaft nie gekannte Kräfte und die Wirtschaft den rastlosen Antrieb    gibt, ruft nach einer Ethik, die durch freiwillige Zügel seine    Macht davor zurückhält, dem Menschen zum Unheil zu werden. Daß die Verheißung der modernen Technik in Drohung umgeschlagen ist, oder diese sich mit jener unlösbar    verbunden hat, bildet die Ausgangsthese des Buches.

Sie geht über die Feststellung physischer Bedrohung hinaus.

Die dem Menschenglück zugedachte Unterwerfung der Natur hat im Übermaß ihres Erfolges, der sich nun auch auf die Natur des Menschen selbst erstreckt, zur größten Herausforderung geführt, die je dem menschlichen Sein aus eigenem Tun erwachsen ist.

Alles daran ist neuartig, dem Bisherigen unähnlich, der Art wie der Größenordnung nach: Was der Mensch heute tun kann und dann, in der unwiderstehlichen Ausübung dieses Könnens, weiterhin zu tun gezwungen ist, das hat nicht seinesgleichen in vergangener Erfahrung. Auf sie war alle bisherige Weisheit über rechtes Verhalten zugeschnitten.

Keine überlieferte Ethik belehrt uns daher über die Normen von „Gut“ und „Böse“, denen die ganz neuen Modalitäten der Macht und ihrer möglichen Schöpfungen zu unterstellen sind. Das Neuland kollektiver Praxis, das wir mit der Hochtechnologie betreten haben, ist für die ethische Theorie noch ein Niemandsland.

In diesem Vakuum (das zugleich auch das Vakuum des heutigen Wertrelativismus ist) nimmt die hier vorgelegte Untersuchung ihren Stand. Was kann als Kompaß dienen?

Die vorausgedachte Gefahr selber! In ihrem Wetterleuchten aus der Zukunft, im Vorschein ihres planetarischen Umfanges und ihres humanen Tiefganges, werden allererst die ethischen Prinzipien entdeckbar, aus denen sich die neuen Pflichten neuer Macht herleiten lassen.

Dies nenne ich die „Heuristik der Furcht“: Erst die vorausgesehene Verzerrung des Menschen verhilft uns zu dem davor zu bewahrenden Begriff des Menschen.

Wir wissen erst, was auf dem Spiele steht, wenn wir wissen, dass es auf dem Spiele steht. Da es dabei nicht nur um das Menschenlos, sondern auch um das Menschenbild geht, nicht nur um physisches Überleben, sondern auch um Unversehrtheit des Wesens, so muß die Ethik, die beides zu hüten hat, über die der Klugheit hinaus eine solche der Ehrfurcht sein.

Die Begründung einer solchen Ethik, die nicht mehr an den unmittelbar mitmenschlichen Bereich der Gleichzeitigen gebunden bleibt, muß in die Metaphysik reichen, aus der allein sich die Frage stellen läßt, warum überhaupt Menschen in der Welt sein sollen: warum also der unbedingte Imperativ gilt,

ihre Existenz für die Zukunft zu sichern.

Das Abenteuer der Technologie zwingt mit seinen äußersten Wagnissen zu diesem Wagnis äußerster Besinnung…

Das eigentliche Thema jedoch ist diese neu hervorgetretene Pflicht selber, die im Begriff der Verantwortung zusammengefaßt ist...“

langfristige planetarische Entwicklungen sind unter anderem:

Oatomare Anlagen und Hinterlassenschaften, die ihn zehn-tausenden von Jahren noch lebensgefährlich strahlen

O  die systematische Zerstörung der Ozonschicht

O  die massive Vernichtung der Wälder

Oalle Maßnahmen, die zur unnatürlich schnellen Erwärmung der Erdatmosphäre führen und damit u.a. zur

     -  Erhöhung des Meerwasserspiegels

     -  zur Austrocknung weiter Gebiete

     -  zum Abschmelzen der Eisflächen an den Polen und in den Gebirgen

     -  zur Veränderung der Meeresströmungen, z.B. Golf-Strom

o   und das weite Feld der Gen-Manipulation.

 

Alle diese Problemfelder sind `unter sich verbunden` wie Hans Jonas das ausdrückt.

„Statt des müßigen Erratens später Folgen im unbekannten Schicksal konzentrierte sich die Ethik auf die sittliche Qualität des augenblicklichen Aktes selber, in dem das Recht des mitlebenden Nächsten zu achten ist. Im Zeichen der Technologie aber hat es die Ethik mit Handlungen zu tun (wie wohl nicht mehr des Einzelsubjekts), die eine beispiellose kausale Reichweite in die Zukunft haben, begleitet von einem Vorwissen, das ebenfalls, wie immer unvollständig, über alles ehemalige weit hinausgeht.

Dazu die schiere Größenordnung der Fernwirkungen und oft auch ihre Unumkehrbarkeit.

All dies rückt Verantwortung ins Zentrum der Ethik, und zwar mit Zeit- und Raumhorizonten, die denen der Taten entsprechen. Demgemäß bildet die bis heute fehlende Theorie der Verantwortung die Mitte des Werkes...

 

... stellt das Prinzip Verantwortung die bescheidenere Aufgabe entgegen, welche Furcht und Ehrfurcht gebieten: dem Menschen in der verbleibenden Zweideutigkeit seiner Freiheit, die keine Änderung der Umstände je aufheben kann, die Unversehrtheit seiner Welt und seines Wesens gegen die Übergriffe seiner Macht zu bewahren...“

aus Seite 15:

„Alle bisherige Ethik - ob als direkte Anweisung, gewisse Dinge zu tun und andere nicht zu tun, oder als Bestimmung von Prinzipien für solche Anweisungen, oder als Aufweisung eines Grundes der Verpflichtung, solchen Prinzipien zu  gehorhen - teilte stillschweigend die folgenden, unter sich verbundenen Voraussetzungen:

(1) Der menschliche Zustand, gegeben durch die Natur des Menschen und die Natur der Dinge, steht in den Grundzügen ein für allemal fest.

(2) Das menschlich Gute läßt sich auf dieser Grundlage unschwer und einsichtig bestimmen.

(3) Die Reichweite menschlichen Handelns und daher menschlicher Verantwortung ist eng umschrieben.

Es ist die Absicht der folgenden Ausführungen, zu zeigen, daß diese Voraussetzungen nicht mehr gelten, und darüber zu reflektieren, was dies für unsere moralische Lage bedeutet.

Spezifischer gefaßt ist meine Behauptung, daß mit gewissen Entwicklungen unserer Macht sich das Wesen menschlichen Handelns geändert hat; und da Ethik es mit Handeln zu tun hat, muß die weitere Behauptung sein, daß die veränderte Natur menschlichen HandeIns auch eine Änderung in der Ethik erforderlich macht...“

Seite 22 f:

„Merkmale bisheriger Ethik

Entnehmen wir dem Vorangegangenen diejenigen Merkmale menschlichen Handelns, die für einen Vergleich mit dem heutigen Stand der Dinge bedeutsam sind.

1. Aller Umgang mit der außermenschlichen Welt, das heißt der ganze Bereich der techne (Kunstfertigkeit) war – mit Ausnahme der Medizin - ethisch neutral - im Hinblick auf das Objekt sowohl wie auf das Subjekt solchen Handelns: Im Hinblick auf das Objekt, weil die Kunst die selbsterhaltende Natur der Dinge nur unerheblich in Mitleidenschaft zog und somit keine Frage dauernden Schadens an der Integrität ihres Objektes, der natürlichen Ordnung im Ganzen, aufwarf; und im Hinblick auf das handelnde Subjekt, weil techne qua Tätigkeit sich selbst als begrenzten Tribut an die Notwendigkeit verstand und nicht als selbst‑rechtfertigenden Fortschritt zum Hauptziel der Menschheit, in dessen Verfolgung des Menschen höchste Anstrengung und Teilnahme engagiert sind. Der wirkliche Beruf des Menschen liegt anderswo. Kurz, Wirkung auf nichtmenschliche Objekte bildeten keinen Bereich ethischer Bedeutsamkeit.

2. Ethische Bedeutung gehörte zum direkten Umgang von Mensch mit Mensch, einschließlich des Umgangs mit sich selbst; alle traditionelle Ethik ist anthropozentrisch.

3. Für das Handeln in dieser Sphäre wurde die Entität „Mensch“ und ihr fundamentaler Zustand als im Wesen konstant angesehen und nicht selber als Gegenstand umformender techne (Kunst).

4. Das Wohl oder Übel, worum das Handelnsich zu kümmern hatte, lag nahe bei der Handlung, entweder in der Praxis selbst oder in ihrer unmittelbaren Reichweite und war keine Sache entfernter Planung. Diese Nähe der Ziele galt für Zeit sowohl als Raum. Die wirksame Reichweite der Aktion war klein, die Zeitspanne für Voraussicht, Zielsetzung und Zurechenbarkeit kurz, die Kontrolle über Umstände begrenzt. Rechtes Verhalten hatte seine unmittelbaren Kriterien und seine fast unmittelbare Vollendung. Der lange Lauf der Folgen war dem Zufall, dem Schicksal oder der Vorsehung anheimgestellt. Ethik hatte es demgemäß mit dem Hier und Jetzt zu tun, mit Gelegenheiten, wie sie zwischen Menschen sich einstellen, mit den wiederkehrenden, typischen Situationen des privaten und öffentlichen Lebens. Der gute Mensch war ein solcher, der diesen Gelegenheiten mit Tugend und Weisheit begegnete, der die Fähigkeit dazu in sich selbst kultivierte und im übrigen sich mit dem Unbekannten abfand.

Alle Gebote und Maximen überlieferter Ethik, inhaltlich verschieden wie sie immer sein mögen, zeigen diese Beschränkung auf den unmittelbaren Umkreis der Handlung. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, „Tue Anderen, wie du wünschest, daß sie dir tun“, „Unterweise dein Kind im Wege der Wahrheit“, „Strebe nach Vorzüglichkeit durch Entwicklung und Verwirklichung der besten Möglichkeiten deines Seins qua Mensch“, „Ordne dein persönliches Wohl dem Gemeinwohl unter“, „Behandle deinen Mitmenschen niemals bloß als Mittel, sondern immer auch als einen Zweck in sich selbst“; und so fort.

Man beachte, daß in all diesen Maximen der Handelnde und der „Andere“ seines Handelns Teilhaber einer gemeinsamen Gegenwart sind. Es sind die jetzt Lebenden und in irgendwelchem Verkehr mit mir Stehenden, die einen Anspruch auf mein Verhalten haben...“

Seite 26 ff:

„Neue Dimensionen der Verantwortung

AII dies hat sich entscheidend geändert. Die moderne Technik hat Handlungen von so neuer Größenordung, mit so neuartigen Objekten und so neuartigen Folgen eingeführt, dass der Rahmen früherer Ethik nicht mehr fassen kann.

Der Antigone‑Chor über das „Ungeheure“, über die wundersame Macht des Menschen müßte heute im Zeichen des ganz anders Ungeheuren anders lauten; und die Mahnung an den Einzelnen, die Gesetze zu ehren, wäre nicht mehr genug.

Auch sind längst die Götter nicht mehr da, deren beschworenes Recht dem Ungeheuren menschlichen Tuns wehren könnte...

Die Verletzlichkeit der Natur

Man nehme zum Beispiel, als die erste größere Veränderung in dem überkommenen Bild, die kritische Verletzlichkeit der Natur durch die technische Intervention des Menschen  - eine Verletzlichkeit, die nicht vermutet war, bevor sie sich in schon angerichtetem Schaden zu erkennen gab.

Diese Entdeckung, deren Schock zu dem Begriff und der beginnenden Wissenschaft der Umweltforschung (Ökologie) führte, verändert die ganze Vorstellung unserer selbst als eines kausalen Faktors im weiteren System der Dinge.

Sie bringt durch die Wirkungen an den Tag, daß die Natur menschlichen Handelns sich de facto geändert hat, und daß ein Gegenstand von gänzlich neuer Ordnung, nicht weniger als die gesamte Biosphäre des Planeten dem hinzugefügt worden ist wofür wir verantwortlich sein müssen, weil wir Macht darüber haben.

Und ein Gegenstand von welch überwältigender Größe, wogegen alle früheren Gegenstände menschlichen Handelns zwerghaft erscheinen!...

Die neue Rolle des Wissens in der Moral

Unter solchen Umständen wird Wissen zu einer vordringlichen Pflicht über alles hinaus, was je vorher für seine Rolle in Anspruch genommen wurde, und das Wissen muß dem kausalen Ausmaß unseres Handelns größengleich sein. Die Tatsache aber, daß es ihm nicht wirklich größengleich sein kann, das heißt, dass das vorhersagende Wissen hinter dem technischen Wissen, das unserem Handeln die Macht gibt, zurückbleibt, nimmt selbst ethische Bedeutung an.

Die Kluft, zwischen Kraft des Vorherwissens und Macht des Tuns erzeugt ein neues ethisches Problem. Anerkennung der der Unwissenheit wird dann die Kehrseite der Pflicht des Wissens und damit ein Teil der Ethik, welche die immer nötiger werdende Selbstbeaufsichtigung unserer übermäßigen Macht unterrichten muß.

Keine frühere Ethik hatte die globale Bedingung menschlichen Lebens und die ferne Zukunft, ja Existenz der Gattung zu berücksichtigen. Daß eben sie heute im Spiele sind, verlangt, mit einem Wort, eine neue Auffassung von Rechten und Pflichten, für die keine frühere Ethik und Metaphysik auch nur die Prinzipien, geschweige denn die fertige Doktrin bietet.

Sittliches Eigenrecht der Natur?

Und wie, wenn die neue Art menschlichen Handelns bedeuten würde, daß mehr als nur das Interesse „des Menschen“ allein zu berücksichtigen ist  - daß unsere Pflicht sich weiter erstreckt und die anthropozentrische Beschränkung aller früheren Ethik nicht mehr gilt?

Es ist zumindest nicht mehr sinnlos, zu fragen, ob der Zustand der außermenschlichen Natur, die Biosphäre als Ganzes und in ihren Teilen, die jetzt unserer Macht unterworfen ist, eben damit ein menschliches Treugut geworden ist und so etwas wie einen moralischen Anspruch an uns hat - nicht nur um unsretwillen, sondern auch um ihrer selbst willen und aus eigenem Recht.

Wenn solches der Fall wäre, so würde es kein geringes Umdenken in den Grundlagen der Ethik erfordern. Es würde bedeuten, nicht nur das menschliche Gut, sondern auch das Gut außermenschlicher Dinge zu suchen, das heißt die Anerkennung von „Zwecken an slch selbst“ über die Sphäre des Menschen hinaus auszudehnen und die Sorge dafür in den Begriff des menschlichen Guts einzubeziehen. Für eine solche Treuhänderrolle hat keine frühere Ethik (außerhalb der Religion) uns vorbereitet - und die herrschende wissenschaftliche Ansicht der Natur noch viel weniger.

Ja, die letztere versagt uns gerade mit Entschiedenheit jedes theoretische Recht, über die Natur noch als etwas zu Achtendes zu denken  - hat sie diese doch zu der Indifferenz von Notwendigkeit und Zufall reduziert und aller Würde von Zwecken entkleidet...“

ite 35 ff:

„Alte und neue Imperative

         Kants kategorischer Imperativ sagte: „ Handle so, daß du auch wolIen kannst, dass deine Maxime allgemeines Gesetz werde.

Das hier angerufene „kann“  ist das der Vernunft und ihrer Einstimmung mit sich selbst. Die Existenz einer Gesellschaft menschlicher Akteure (handelnder Vernunftwesen) vorausgesetzt, muß die Handlung so sein, daß sie sich ohne Selbstwiderspruch als allgemeine Ãœbung dieser Gemeinschaft vorstellen läßt...

Ein Imperativ, der auf den neuen Typ menschlichen Handelns paßt und an den neuen Typ von Handlungssubjekt gerichtet ist, würde etwa so lauten:

„Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für die künftigen Möglichkeiten solchen Lebens“; oder einfach „Gefährde nicht die Bedingungen für den indefiniten Fortbestand der Menschheit auf Erden;“oder wieder positiv gewendet:

„Schließe in deine gegenwärtige Wahl die zukünftige Integrität des Menschen als Mit-Gegenstand deines Wollens ein“...

Aber der neue lmperativ sagt eben, dass wir zwar unser eigenes Leben, aber nicht das der Menschheit wagen dürfen...

... daß wir aber nicht das Recht haben, das Nichtsein künftiger Generationen wegen des Seins der jetzigen zu wählen oder auch nur zu wagen...“

Seite 55:

„Ein weiterer Aspekt der erforderlichen neuen Ethik der Verantwortung füreine entfernte Zukunft und der Rechtfertigung vor ihr ist der Erwähnung wert:der Zweifel an der Zulänglichkeit repräsentativer Regierung, nach ihren normalen Grundsätzen und mit ihren normalen Verfahren den neuenAnforderungen gerecht zu werden.“

 

Ausgewählt und kommentiert von Ulfert Hübler – e-mail: ulfert@huebler.org